Tatort Baustelle: Betriebe müssen Sicherheit erhöhen

Diebstähle auf Baustellen häufen sich. Und das Problem ist akuter denn je. Von 2021 auf 2022 steigt die Zahl der Fälle von knapp 23.000 auf einen neuen Rekordwert von über 26.000. Einige Bundesländer sind dabei deutlich stärker betroffen als andere. Wenig überrascht hierbei Berlin an der Spitze mit Diebstahlvorfällen bei zwei Drittel aller fertiggestellten Gebäude. Dicht gefolgt von Sachsen-Anhalt und Bremen.

Es liegt auf der Hand, warum sich Diebe besonders für Baustellen interessieren. Zum einen lagern während der Bauphase Rohstoffe und Baumaterialien im Wert von mehreren Tausend Euro in leicht zugänglichem Gelände auf der Baustelle. Allein im Jahr 2022 wurden über 3.000 Fälle registriert, in denen Waren wie Rohstoffe mit einem Stückwert von 50 bis 250 Euro gestohlen wurden. Bei diesen Zahlen verursachen selbst Waren mit geringem Stückpreis einen erheblichen Schaden.

Zum anderen sind Baustellen oft nicht ausreichend gegen Einbrüche gesichert. Besonders am Wochenende haben Täter leichtes Spiel. Betriebe bleiben wegen unzureichender Sicherung häufig auf den Kosten sitzen. Aber nicht nur Rohstoffe sind im Visier der Täter. Auch finden sich auf Baustellen andere begehrenswerte Ausrüstungsgegenstände wie Fahrzeuge, Versorgungsmaterialien und Gerüste.

Diebe werden immer dreister

Gerade in Gewerbegebieten oder bei Tief-, Kanal-, Straßen- und Hochbauarbeiten liegen Baustellen oft außerhalb von Wohngebieten und sind nur schwer oder gar nicht einsehbar. Hier ist klar, dass Täter leichtes Spiel haben. Für Mitarbeitende und besonders für Außenstehende ist zudem schwer zu erkennen, ob Personen, die das Areal betreten, berechtigt sind oder nicht. Aber auch vor belebteren Gegenden machen Diebe keinen Halt mehr. Es gibt Überwachungsvideos, die Diebe als Handwerker verkleidet zeigen. Diese fahren ganz selbstverständlich mit einem Lieferwagen auf die Baustelle und verladen seelenruhig z. B. ganze Gerüste und verschwinden anschließend.

 

Es wird alles mitgenommen, was nicht niet und nagelfest ist

Bei Neubauten im Rohbaustadium haben es Diebe vor allem auf Metall und wertvolle Einbauten wie Fenster, Heizkörper, Elektro- und Versorgungsanlagen abgesehen. Mit einem Preis von bis zu 5 €/kg lässt sich z. B. Kupfer leicht weiterverkaufen, und auch für alle anderen Materialien lassen sich leicht Abnehmer finden. Ein weiteres beliebtes Verbrechen ist der Diebstahl von Diesel aus geparkten Fahrzeugen. Um die Dimensionen dieser „kleineren“ Straftaten in Zahlen zu verdeutlichen: Im Jahr 2022 wurden insgesamt 26.169 Diebstahlsfälle erfasst. Dabei hatten es die Täter hauptsächlich auf weniger preisintensive Waren im Stückwert von 500 bis 2.500 Euro abgesehen. Insgesamt ergab sich für 2022 eine Schadenssumme von 83.548.474 Euro.

Verluste ziehen oft einen Rattenschwanz nach sich. Versicherungen können helfen.

Jeder Verlust auf einer Baustelle schlägt sich nicht nur in einer Verdoppelung der Materialkosten, sondern auch in höheren Gemeinkosten nieder. Wenn Materialien kurz vor ihrer Verwendung gestohlen werden, ist mit einer Bauunterbrechung zu rechnen. Bei vermehrtem Einsatz von Just-in-time-Lieferungen steigt das Risiko. Die Kosten für die Unterbrechung der Bauarbeiten und mögliche Vertragsstrafen für die nicht rechtzeitige Fertigstellung des Baus sind oft höher als die eigentlichen Materialkosten.

Nicht vergessen werden darf bei all dem der Versicherungs Aspekt. Eine Bauwesenversicherung kann Sie dabei vor Schäden am Objekt durch Diebstahl sichern. Zudem deckt sie Kosten, die durch Diebstahl von Materialien, die mit dem Objekt bereits fest verbunden sind, oder Einbruchdiebstahl, ab. Ein Unternehmer muss dabei jedoch seiner Sorgfaltspflicht nachkommen. Einfache Bauzäune gelten oft als unzureichend. Das bedeutet, wer nicht genug tut, bleibt neben dem ganzen Ärger auch noch auf den Kosten eines Einbruchs sitzen.

Präventivmaßnahmen kombinieren, um Ihre Baustelle zu schützen

Kameras

Es existiert eine Reihe an Maßnahmen, die ergriffen werden sollten, um Baustellen besser abzusichern. Kameras nehmen nicht nur die Straftat auf, um eine Nachverfolgung zu ermöglichen. Sie schrecken Diebe zudem oft ab. 

Durch das Aufstellen von Warnschildern kann die ein oder andere Diebstahl-Absicht verhindert werden. Wiederum decken Kameras oft nur feste Bereiche ab, und selbst wenn ein Vorfall entdeckt wird, ist es unmöglich, sofort zu reagieren und einzugreifen. 

Sensoren

Um eine sofortige Reaktion zu ermöglichen, ist die Installation von Alarmsystemen empfehlenswert. Für beide Optionen muss allerdings beachtet werden, dass eine feste Stromversorgung obligatorisch ist, sodass der Betrieb von Alarm- und Detektionssystemen nicht eingeschränkt wird.

Wichtig ist, verschiedene Absicherungssysteme zu kombinieren, die im besten Fall autark funktionieren. Nur so lassen sich Diebstähle auf Baustellen effizient vermeiden.

Digitale Schließsysteme

Ein Teil dieser Absicherung können digitale Schließsysteme wie akii sein. Diese sichern Ihre Baustelle zusätzlich, bspw. zu Überwachungskameras ab. Diese funktionieren ohne Stromzufuhr und benötigen keine Internetverbindung. Mit der akii App können sämtliche Türen und Schlösser sicher auf- und zugeschlossen werden. Unbefugte können so nicht an Schlüssel gelangen und Schlüsselverlust gehört ebenfalls der Vergangenheit an. Zudem haben Sie eine transparente Übersicht, welche Firma wann welche Schlösser genutzt hat. Zugangsrechte können von jedem Ort aus in Echtzeit wieder entzogen werden und unsichere Schlüsselübergaben in Verstecken auf der Baustelle werden überflüssig. So behalten Sie immer die volle Kontrolle und Übersicht über Ihr Schlüsselmanagement und können Schäden vermeiden.

Quellen:

Statistisches Bundesamt
(https://www-genesis.destatis.de/)
Bundeskriminalamt
(https://www.bka.de/)

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